Foto links: : Das Team der Hauptamtlichen in Weißenburg. Von links: Dekanin Ingrid Gottwald-Weber, Pfarrerin Catharina Fenn, Pfarrer Alexander Reichelt, Diakonin Pia Schleif, Pfarrerin Amelie Knöll
Am Samstag, den 19. Oktober, wurde Pfarrerin Amelie Knöll in der St. Andreas Kirche in Weißenburg eingeführt. Sie übernimmt die 3. Pfarrstelle in Weißenburg, zu der auch die Gemeinde Wülzburg gehört. In einem feierlichen Gottesdienst wurde Pfarrerin Knöll für ihren Dienst gesegnet. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Kantorei St. Andreas und KMD Michael Haag. Beim anschließenden Empfang begrüßten Vertreter von Kirche und Gesellschaft die neue Pfarrerin sehr herzlich.
Mit einem festlichen Einzug begann der Gottesdienst in der St. Andreas Kirche. Pfarrer Alexander Reichelt begrüßte die Ehrengäste, die Gemeinde und die Familie von Pfarrerin Amelie Knöll.
Bei der Einführungshandlung erzählte Dekanin Ingrid Gottwald-Weber vom Werdegang der neuen Pfarrerin. Die gebürtige Fürtherin studierte zuerst an der Uni Erlangen-Nürnberg Theologie und verbrachte 2014 ein Jahr in Jerusalem in einer internationalen benediktinischen Gemeinschaft, in der 13 Mönche leben. Dort lernte sie auch ihren Mann Andreas kennen. Die Dekanin beschreibt Amelie Knöll als junge, hoch engagierte, freundliche und souveräne Pfarrerin, die man nicht gerne gehen ließ an ihrer vorherigen Stelle im Dekanat Kronach. Sie verbinde vieles, was gegensätzlich scheint: reden und tun, verwurzelt sein in Tradition und Offenheit für neue Wege, tiefe Ernsthaftigkeit und zugleich überschwängliche Freude an ihrem Dienst, Studium der Bibel und Begleitung der Menschen, Freude am Gottesdienst und christliches Leben im Alltag. Ins Team der Hauptamtlichen in Weißenburg werde so eine engagierte und profilierte Theologin gerne aufgenommen.
In ihrer Predigt erzählte Pfarrerin Amelie Knöll von einer Erfahrung in ihrer Zeit in Jerusalem. Bei einer 10tägigen Wüstenwanderung konnte sie in einer schlaflosen Nacht einen Sternenhimmel bewundern, wie sie ihn noch nie gesehen hatte mit Tausenden von Sternen. Im Predigttext in 1. Mose 15, 1-6 in der Geschichte von Abram wird auch von so einem Sternenhimmel erzählt. Auf Abrams Ungewissheit und Zukunftsangst verspricht Gott ihm, dass seine Nachkommen so unzählbar sein werden wie die Sterne am Himmel.
Die Predigerin ermutigt, dass auch in heutiger Unsicherheit, Angst und Sorgen Gottes Möglichkeiten so unzählbar sind wie die Sterne. Es gehe nicht um die eigene Kraft und das eigene Können. Wenn man den Blick nach oben hebe, dann öffnet sich die Weite des Himmels. Wer auf Gottes Möglichkeiten sieht, der erlebt, sie sind so zahlreich wie die Sterne am Himmel.
Bei einem Neuanfang, einem Aufbruch in ein neues Land wie Abram es vor sich hatte und auch Pfarrerin Knöll mit der neuen Stelle, kann der Blick nach oben auf die Sterne auch erst mal verunsichern. Wo fange ich an, wo höre ich auf? Vertrauen auf Gott und das Wissen, dass es nicht nur einen richtigen Weg gibt, entlasten. Gott wird immer wieder seine Möglichkeiten zeigen, er hält viel mehr bereit als wir Menschen leisten können. Der Blick in den Himmel ist daher tröstlich und entlastend. So können wir getrost der Zukunft entgegen gehen.
Nach dem Gottesdienst zog die Festgemeinde hinüber ins Gemeindehaus St. Andreas, wo mit Grußworten und Häppchen weitergefeiert wurde. Dekanatskantor Michael Haag und seine Frau umrahmten die Feier musikalisch.
Der stellvertretende Landrat Günther Obermeyer lobte die gute Zusammenarbeit mit der Kirche und den Ehrenamtlichen und wünschte Pfarrerin Knöll viele offene Türen bei den Begegnungen mit den Menschen.
Die 3. Bürgermeisterin der Stadt Weißenburg, Katrin Schramm, freute sich über die neue weibliche junge Frauenkraft in der Stadt und beschrieb die Kirche als Säule des städtischen Lebens.
Susanne Pühl, Schulbeauftragte für den Bezirk Weißenburg, machte deutlich, dass Religionsunterricht wesentlich zur Identitätsbildung und Entwicklung von Kindern beiträgt. Pfarrerin Amelie Knöll ist in der Grundschule Ellingen eingesetzt.
Das Grußwort für die Ökumene übernahm Kaplan Thomas Büttel. Er überbrachte die besten Wünsche zum Neubeginn von katholischer Seite. Das Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen. Erwarten wir getrost, was kommen mag“ solle Pfarrerin Knöll ermutigen in Zeiten, in denen das Christentum rückläufig ist, auf Gott zu vertrauen und im guten Miteinander der Hauptamtlichen und in ökumenischer Verbundenheit ihren Dienst zu tun.
Pfarrerin Sybille Bloch hieß die Eingeführte herzlich willkommen im Team des Pfarrkapitels, junge und weibliche Hauptamtliche seien im Dekanat bisher unterrepräsentiert. Sie überreichte Frau Knöll ein Sonnenglas, das sich tagsüber auflädt und dann im Dunkeln leuchtet als Symbol für ihren Dienst. Sie solle sich vom Licht Jesu bescheinen lassen und dieses Licht voll Freude weitergeben.
Pfarrer Alexander Reichelt sprach für das Team der Hauptamtlichen in Weißenburg. Er lernte Pfarrerin Knöll bereits auf einer Fortbildung kennen zum Thema „was zwischen den Worten ist“. Das sei zugleich in Privileg, aber auch eine Aufgabe, wahrzunehmen und zu verkündigen was zwischen den Worten ist.
Vertrauensfrau Doris Eckerlein vom Kirchenvorstand Weißenburg erzählte, dass Amelie Knöll bereits mit offenen Armen aufgenommen wurde und dass sie sehr dankbar sei, dass es ein gutes Team der Hauptamtlichen gebe. Teamarbeit sei wichtig, auch mit den Ehrenamtlichen.
Auch im Namen des Jugendausschusses, für den Finn Lenzen sprach, wurde die neue Pfarrerin herzlich begrüßt und die jungen Menschen freuen sich auf die Zusammenarbeit. Er überreichte als Geschenk ein T-Shirt der Evangelischen Jugend mit ihrem Namen drauf.
Dekanin Ingrid Gottwald-Weber schloss den Reigen der Grußworte ab und bedankte sich bei allen, die währen der Vakanz der 3. Pfarrstelle vertreten und mitgearbeitet haben.
Zum Schluss hatte Pfarrerin Amelie Knöll noch Gelegenheit Danke zu sagen. In der Predigt sprach sie vom Vertrauen auf Gottes Möglichkeiten für uns und nun haben sich so viele Menschen mit ihren eigenen Gaben und Möglichkeiten eingebracht, dass diese Einführung ein so wunderbares Fest wurde.
Annette Teille